Mädchenhaus

Weibliche Genitalbeschneidung – Eine Menschenrechtsverletzung in unserer Region

Sie ist in keiner Weltreligion verankert, sondern hat rein gesellschaftliche Gründe in den betroffenen Bevölkerungsgruppen, in welchen Mädchen lediglich dann als anerkannt und mit Zukunftschancen versehen sind, die diese Prozedur hinter sich gebracht haben.

Die Herausforderung

Aufklärung bedeutet hier u. a., dass diese Beschneidung in Deutschland einen Straftatbestand darstellt und keine Voraussetzung dafür ist, dass Mädchen und Frauen gesellschaftliche Gleichstellung, Bildung und Zukunftsperspektiven haben. Beispielsweise bekommen Mädchen, die eine Beschneidung verweigern automatisch Asyl und damit auch Ihre Familie. Dieses Asylrecht entfällt, wenn die Familien in den Ferien die Mädchen in ihr Ursprungsland bringen, um die Prozedur dort zu vollziehen. Damit steigt auch die Verweigerungsmotivation bei den Eltern Ihrer Töchter.

Benötigte Finanzielle Mittel zur Finanzierung für ein Jahr: rd. 90.000 €

Die Motivation von STAR CARE Nordhessen liegt hierbei – wie bei allen bisherigen Projekten – mit der Spende für einen Anschub zu sorgen, der die Projekte so in den Fokus rückt, dass sich etwaige Träger zu einer nachhaltigen Fortführung und Finanzierung finden.

Die Lösung

Mit der Unterstützung von STAR CARE Nordhessen hat das Mädchenhaus die so wichtige Arbeit von zwei Sozialpädagoginnen und einer Kulturmittlerin sicherstellen können. Diese hauptamtlichen Mitarbeiter leisten aktive Aufklärungsarbeit in der Muttersprache (Arabisch, Tigrinyam Amharisch und Englisch). Diese beinhaltet Beratungs- und Informationsarbeit zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM/C) und persönliche Gespräche um Beschneidung von kleinen Mädchen im Vorfeld wahrzunehmen und Verstümmelung zu verhindern. Vor allem Frauen und Mädchen aus Somalia, Eritrea, Äthiopien, Guinea und Nigeria haben um Unterstützung und Begleitung gebeten. Einige Frauen wurden zu Ärzten, Anwälten und Kliniken begleitet.

Mädchenhaus Kassel war zuverlässiger und qualifizierter Ansprechpartner in zahlreichen kritischen Lebensumständen und wird weiterhin aktiv arbeiten gegen Gewalt und Kindeswohlgefährdung. Ab 2023 wird das Jugendamt die Finanzierung fortführen, sodass die Kinder geschützt, die Mütter versorgt und weitere Familien als Multiplikator gewonnen werden können. Weiterhin wird die Weiterbildung der Fachkräfte gewährleistet.